Dass Liebe in Hass umschlägt, liegt meiner Meinung nach zum großen Teil am deutschen Scheidungsrecht selbst. Ich habe meine Familie 25 Jahre lang finanziert, den Haushalt geführt, die zwei Kinder versorgt und den Garten gemacht. Mein Mann konnte seine Leidenschaft(en, wie ich nachher erfahren habe) leben. Er hat sich standhaft geweigert zum Familienhaushalt beizutragen. Und jetzt soll ich ihm die Hälfte meiner Rente abgeben, obwohl er eine große Erbschaft macht und die Hälfte des Hauses bekommen hat, zu dem er nie einen Cent beigetragen hat. Ich wollte mich in Freundschaft trennen, aber jeder Brief seiner Rechtsanwältin, in der sie noch mehr Geld, etc. von mir forderte (das von mir bezahlte Auto bekam er als Fahrzeughalter, er durfte im Haus bleiben, obwohl er gewalttätig war, etc.), hat meinen Hass geschürt. Wir können nicht mehr miteinander sprechen. Mein Mann ist Franzose. In Frankreich gibt es ein solch antiquiertes Recht nicht. Dort gibt es eine Ausgleichszahlung (hier z.B. das Haus), sonst nichts. Noch nicht einmal ein Trennungsjahr. Dort hätten wir wohl zumindest wie erwachsene Menschen weiter Umgang haben können. Für Familien ist das deutsche Scheidungsrecht völlig kontraproduktiv. Wir werden keine Hochzeit unserer Kinder zusammen feiern können. Schade.